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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 193

1902 - Karlsruhe : Lang
— 193 — vom griechischen Kaiser um Hilfe gegen die Türken angesprochen. Tie Fürsten und Herren im Abendlande vergeudeten damals ihre Kräfte in inneren Kämpfen. Es waren von wohlmeinenden Männern verschiedene Mittel angewendet worden, um dem unablässigen Kriege eiu Ende zu machen; so hatte der Abt Odilo von Clüuy es dahin gebracht, daß die bnrgundischeu Herren den Gottesfrieden beschworen, d. h. die Verpflichtung eingingen, von Mittwoch Abend bis Montag Morgen die Waffen ruhen zu lassen. Doch war der Erfolg hiervon vorerst nicht groß; der größte Teil der Bevölkerung von Frankreich, Italien und Deutschland hatte fortwährend die Drangsale eines andauernden Kriegszustandes auszustehen. Es erschien darum als ein Gebot der Menschlichkeit, der wilden Kraft und zügellosen Kampflust der Kriegsmänner ein würdigeres Ziel zu geben, indem man sie anfeuerte, ihre Waffen nicht mehr gegen Christen, sondern gegen die Feinde des christlichen Glaubens zu gebrauchen, das griechische Kaisertum gegen die Anfälle der Türken zu schützen und die heiligen Stätten den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Aus der Kirchenversammlung zu Clermont (1096) nahm Papst Urban Ii. die Sache ernstlich in die Hand. In einer begeisterten Rede roies^ er die Zuhörer aus die Bedrängnis der morgenländischen Christen, ans die Entweihung Jerusalems und des heiligen Grabes, aus die Gefahren hin, die dem ganzen Abendlande von dem Islam drohten, und forderte sie ans, die Waffen zum heiligen Kriege zu ergreifen. Kaum hatte er seine Rede beendet, so erscholl von Tausenden der Ruf: „Gott will es! Gott will es!" und Geistliche itiib Laien drängten sich heran, um dem Papste das Gelübde der Teilnahme am heiligen Kriege abzulegen. Alle warfen sich zu Boden und schlugen an die Brust, indes der Kardinal Gregor mit lauter Stimme für sie das Sündenbekenntnis sprach. Daraus erteilte ihnen der Papst die Lossprechung und entließ sie mit seinen Segen nach Hause, damit sie sich für_ den Krieg rüsteten. Ein rotes Kreuz, au das Gewand aus der rechten Schulter gehestet, war das Abzeichen für die Kämpfer um das heilige Grab. ^Jn Frankreich, Burgund, Elsaß und Lothringen trafen die Fürsten und Herren die Vorbereitung sür die Heersahrt; sie schafften durch Verpfändung von Ländern und Burgen die Geldmittel und riefen ihre Lehensmannen uuter die Waffen. Gleichzeitig wurde auch das niedere Volk in Bewegung gebracht durch den Einsiedler Peter von Amiens. In einem härenen Gewände, mit einem langen, zum Gürtel niederwallenden Bart, aus einem Esel sitzend, zog er von Ort zu Ort und schilderte die Mißhandlung der Christen im heiligen Lande, die er selbst mitangesehen und erfahren hatte. Eine ungeordnete Berger-Stehle, Erzählungen aus der Wellgeschichle. 1z

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 11

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 11 — Der Bergbau ist in Marokko fast unbekannt, obwohl an vielen Stellen reiche Lager an Erzen, besonders Kupfer, nachgewiesen sind. Eist in letzter Zeit haben europäische Gesellschaften die Erlaubnis erhalten, Bergwerke anzulegen. Das Gewerbe steht noch auf niedriger Stufen Es erzeugt Seiden- und Wollengewebe, Teppiche, Metall- und Töpferarbeiten und feines Leder aus Ziegenfellen (Maroquin und Saffian nach den Stadien Marokko und Saffi). Die früher in Fes bedeutende Herstellung der nach dieser Stadt benannten roten Mützen ist fast ganz eingegangen. Der Binnenhandel leidet unter dem Mangel aller neuzeitlichen Verkehrsmittel Es gibt weder Telegraphen, Eisenbahnen, noch Kunststraßen. Die Wege sind nichts weiter als von Tieren und Menschen ausgetretene Pfade. Brücken sind selten. Man muß die Flüsse durchwaten, und wo das nicht möglich ist, benutzt man Fähren, die von aufgeblasenen Hammelbälgen über Wasser gehalten werden. Die Beförderung der Waren geschieht aus- schließlich durch Kamel- und Maultierkarawanen. Der Außenhandel ist gering, aber infolge des Einflusses, den Europäer in letzter Zeit im Lande gewonnen haben, in den letzten Jahren rasch gewachsen. Der Gesamtwert der Aus- und Einfuhr betrug 1911 142 Mill. Mk. (A. 67, E. 75). Ausgeführt werden insbesondere Gerste, Felle, Häute, Wolle, Datteln, Hülsenfrüchte und Eier. Deutschland war in dem genannten Jahre mit 13,9 Mill. Mk. an der Ausfuhr, mit 6,2 an der Einfuhr beteiligt. Der Staat. Marokko war bis 1912, wo es in französischen Besitz kam, ein selbständiges Reich, der letzte Rest der sich einst über ganz Nordasrika er- streckenden Araberherrschaft. Sein Bestehen verdankte es nicht eigner Kraft, sondern wie die Türkei der Eifersucht der europäischen Großmächte, von denen keine der andern den fetten Bissen gönnte. Schon 1910 wollte sich Frankreich Marokko aneignen, mußte aber dann auf Beschluß der Konferenz von Alge- sir a s seine Hand wieder zurückziehen. 1911 ließ es unter dem Vorwand, seine Unter- tanen schützen zu wollen, abermals Truppen einrücken. Deutschland erhob Einspruch, indem es den Kreuzer „Panther" nach Agadir schickte, ließ sich aber dann im sog. Marokkovertrag vom 4. Nov. 1911 mit der Abtretung eines Streifens von Französisch-Kongo abfinden (s. Kamerun), und da keine andere Macht widersprach, konnte Frankreich das Scherisenreich in der Form der „Schutz- Herrschast" seinen übrigen Besitzungen in Nordafrika angliedern. Über die Zustände, wie sie bisher in Marokko bestanden, sei noch folgendes mitgeteilt. Der Sultan oder Kaiser besaß unumschränkte Macht, war zugleich geistliches Oberhaupt (Scherif) und galt als Nachfolger des Propheten. Zum Zwecke der Verwaltung war das Land in Bezirke eingeteilt, an deren Spitze je ein Kaid stand, der auch die richterliche Gewalt ausübte. Doch erstreckte sich die Macht des Sultans in Wirklichkeit noch nicht über die Hälfte des Landes. Große Gebiete, vor allem die Gebirgsgegenden, waren tatsächlich unabhängig und erkannten den Herrscher höchstens als religiöses Oberhaupt an. Welche grauenvolle Willkürherrschaft im Lande bestand, davon entwirft Th. Fischer folgende Schilderung: „Der Dorffchech schindet seine Bauern, um sich zu bereichern; hat er sich vollgesogen, so fällt er dem Kaid zum Opfer, der seinerseits über kurz oder laug, wenn ein andrer für seine Stelle mehr bietet oder die freiwilligen Geschenke, die er dem Sultan und seiner Umgebung alljährlich bringen muß, nicht groß genug erscheinen, unter irgend einem Vorwande an den Hof befohlen, seiner Schätze beraubt wird und im Kerker verschwindet. Tie Sultane ihrerseits endigen meist durch Gift. Nur derjenige, der gar nichts hat, ist

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 227

1911 - Breslau : Hirt
134. England. 227 kommen schien: aber nach dem Kriege 1870/71 hrte Frankreich zunchst auf, fr England gefhrlich zu fein. Dieses fing alsbald an, den Hafen von Aden, den es seit 1839 besa, aber lange unbeachtet gelassen hatte, als Kriegshafen auszubauen und ihm dadurch die grte Bedeutung fr den Seeverkehr zwischen Indien und Europa zu verschaffen. Im Jahre 1882 tat es einen weiteren Schritt zur Ausbreitung seiner Herrschaft, indem es sich nach der Beschieung von Alexandria in gypten festsetzte gypten und den Khedive von sich abhngig zu machen wute. Von hier aus drang es weiter sdwrts vor. Aber der Mahdi, ein mohammedanischer Prophet, der die Bevlkerung von Dar For und Kordofan gewann und gegen die Europer aufwiegelte, vernichtete ein von englischen Offizieren gefhrtes gyptisches Heer, schlo den englischen General Gordon in Chartum ein, eroberte die Stadt und ttete ihn (1885). Die mohammedanischen Bewegungen bedeuten fr England eine groe Gefahr, da der König von England derjenige Herrscher ist, der die meisten Untertanen mohammedanischen Glaubens hat, die Welt des Islam aber unter sich in enger religiser Verbindung steht und fr Glaubenskriege noch heute zu gewinnen ist, endlich weil die Mohammedaner Anwohner der Strae durch das Rote Meer sind und durch eine Seemacht nicht niedergeworfen werden knnen. Es war daher zu erwarten, da England alles aufbieten wrde, um den Mahdi zu besiegen. Erst 1898 fhrte der von General Kitchener sorgfltig vorbereitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi und seiner Anhnger in der Schlacht bei Omdnrman und zur Wiedergewinnung des gyptischen Sudan. Seitdem ist die englische Macht in den quatorialen Gebieten vorge-drnngen, um einen berlandweg zum Viktoria-See und von da nach der Kste von Britisch-Ostasrika und dem Kaplande zu schaffen. Infolge der Kriegsdrohung Englands gab Frankreich feinen Versuch auf, sich in Faschoda (am oberen Nil) festzusetzen. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung teils aus rnilitrifch-politifchen Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlande und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Besitzungen erworben haben, teils aus wirtschaftlichen Grnden, da der Goldreichtum des Sdens ungeheuer ist und diese weiten reichen und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapital Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten um die Wende des 19. Jahrhunderts zur Vernichtung des Oranjefreistaates und der Sdafrikanischen Republik durch den Burenkrieg. Seiner alten ^renweg Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Trans-Portmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer ver-dankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien schnell emporblhen. 15*

4. Geschichte des preußischen Staates - S. 195

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 195 — mit einer mächtigen Flotte nach Rußland, von da zum Könige von Schweden und zum Könige von Dänemark. Noch in demselben Jahre besuchte er die süddeutscher: Bundessürsteu und den Kaiser von Oesterreich und begab sich von hier nach Rom, wo er sowohl dem Könige von Italien, als auch dem Oberhaupte der katholischen Kirche einen Besuch abstattete. Im Sommer 1889 folgte dann eine Reise zu seiner Großmutter uach England, und zur Vermähluugsseier seiner Schwester Sophie begab sich der Kaiser nach Athen und stattete von hier aus auch dem türkischen Sultan in Konstantinopel einen Besuch ab.1) Überall empfing man den Deutschen Kaiser mit den größten Ehren und dem freudigsten Jubel; neue Freuudschastsbüuduisse wurden geknüpft und die, alten, besonders zwischen den verbündeten Mächten Deutschland, Österreich und Italien, enger und fester geschlungen. So gab der Kaiser Fürsten und Völkern die beste Gelegenheit, sich von seinen friedlichen Absichten, die er auch später wiederholt und feierlich bekundet hat, zu überzeugen. Sorge für Heer und Flotte. Trotz feiner großen Friedensliebe ist der Kaiser mit allem Eifer darauf bedacht, das Land gegen die Angriffe der Feinde zu schützen. Die Kriegsmacht wird stets vergrößert, die Zahl der Kriegsschiffe vermehrt, ihre Ausrüstung verbessert, wie es der Größe und dem Ansehen des Reiches entspricht, und wie es der Schutz der Seeküste und die großartige Entwickelung des deutschen überseeischen Handels erfordert. — Für das militär- gerichtliche Verfahren wurde eine einheitliche Militärstrafgerichtsordnung geschaffen, wie sie sowohl deu Anforderungen des heutigen Rechtsbewußtseins, wie der Mannszucht entspricht. — Auf feinen Reisen und bei den großen Herbstmanövern überzengt sich der Fürst persönlich von dem Zustande der Land- und Seemacht und der Kriegstüchtigkeit seiner Soldaten. An seinem Bruder Heinrich, der eiu unerschrockener und tüchtiger Seeoffizier ist, hat Kaiser Wilhelm eine kräftige Stütze. Sorge für die arbeitenden Volksklassen. Getren seiner Erklärung bei Eröffnung des ersten Reichstages im Jahre 1888, sich der arbeitenden Volksklasse ganz besonders annehmen zu wollen, sucht Kaiser Wilhelm Ii. das von seinem hochseligen Großvater begonnene Werk der Menschenfreundlichkeit mit Klugheit und Entschiedenheit zu Ende zu führen. Ant 4. Februar 1890 richtete er zwei Erlaffe an den Reichskanzler und den Handelsminister, worin er seiner Arbeitersrenndlich- ') Im Jahre 1898 besuchte der Kaiser Konstantinopel abermals, dann reiste er mit seiner hohen Gemahlin nach Palästina, betete an den heiligen Stätten und gab aller Welt das Beispiel eines uberzeugnngstreuen christlichen Fürsten. Georg-Eckert-Instttut für intern ssonate Schulbuchfvrschung Braun»ohw#lfl -Schusrjehbfbfiethek -

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 56

1852 - Koblenz : Bädeker
86 Dritter Krcuzzug. Der deutsche Orden. Diese wurde von den beiden Königen, welche inzwischen zur See an- gekommen wareit, durch Capitulation eingenommen, wobei sich Richard durch Beschimpsnng der deutschen Fahne mit Herzog Leopold Vi. von Oestreich entzweite. Da Philipp und Richard sich sowohl über die Theilung des Eroberten als über die Fortsetzung des Krieges nicht einigen konnten, so kehrte Philipp, der auch erkrankt war, nach Frankreich zurück, aber auch Richard sah sich schon im folgenden Jahre durch die große Sterblichkeit im Heere der Kreuzfahrer, und durch die Nachricht, daß Philipp seinem Versprechen zuwider die englischen Besitzungen in Frankreich angreife, genöthigt, einen Waffen- stillstand niit Saladin zu schließen, demzufolge den Christen die Küste von Joppe bis Accon blieb und ihnen der freie Besuch der h. Oer- ter gestattet ward. Auf der Rückkehr aus Palästina litt er Schiff- bruch, und als er verkleidet durch Oesterreich seinen Weg nehmen wollte, ward er von Herzog Leopold Vi. gefangen, dem Kaiser Hein- rich Vi. ausgeliefert und erst nach 2 Jahren gegen 150,000 Mark Silbers freigegeben. Der deutsche Orden *) ging hervor ans der Brüderschaft eines (seit 1128 bestehenden) deutschen Hospitals in Jerusalem für die Pflege deutscher Pilger, in welche auch deutsche Ritter eingetreten waren. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) verließ dieser Brüderverein die heilige Stadt und begab sich in das Lager der Kreuzfahrer vor Akkon, um dort seinen Beruf fortzusetzen. Der Hohenstanfe, Herzog Friedrich von Schwaben, erhob diesen Verein zu einem Orden, der, wie die schon während des ersten Kreuzzuges entstandenen Hospitaliter oder Johanniter, die Krankenpflege und den Kampf wider die Feinde des christlichen Glaubens vereinigte. Das (1191) eroberte Akkon ward der erste Hauptsitz des Ordens und seines Meisters (später Hochmeister). Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, der vom Kaiser Friedrich Ii. zum deutschen Reichsfürsten erhoben wurde, hatte der Orden zahlreiche Güter, Besitzungen, und Privilegien im Morgen- und Abendland, in Italien, Ungarn, den Niederlanden, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christlichen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das An- erbieten des Herzogs Konrad von Masovien, zur Sicherung seines *) S. mein deutsches Lesebuch für mittlere Klassen S. 136 (2. Aufl.).

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 233

1877 - Berlin : Herbig
Zweiter und dritter Kreuzzug. 233 Konrad Iit. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich brechen, der erstere von 1iegensburg, der zweite viel später von Metz aus, nach Palästina auf. Sie ziehen nach einander durch Ungarn nach Kleinasien, das deutsche Heer, welches dem französischen weit vorauf ist, dann durch Phrygien, wo es durch Mangel und die Kämpfe mit dem Sultan von lconium fast aufgerieben wird; nur Wenige ent- kommen und erreichen Nicae i wieder. Konrad kehrt zur Herstellung seiner Gesundheit nach Constantinopel zurück. Das französische Heer wählt später den Küsten weg. Von Pamphylien aus fährt Inidwig mit dem französischen Adel zu Schiffe nach Antiochla. Das gemeine Volk, feige verlassen von seinen Führern, setzt den Weg zu ande bis Tarsus in Cilicien fort, wo es durch Hunger und die Feinde aufgerieben wird. Konrad kommt (1148) zur See nach dem heiligen Lande und macht zusammen mit den Franzosen einen ver- geblichen Angriff auf Damaskus. 1180—1193. Dritter Kreuzzug. Eroberung von Accon oder Ptolemays. Veranlassung: Veit (Guy) von Lusignan, König von Jerusalem, bei Tiberias am See Genezareth gefangen, Eroberung Accons und Jerusalems durch Saladin (1187), den Gründer der Dynastie der Kjubiden in Aegypten. Er behandelt die Christen grofsmüthig. Kaiser Friedrich I. (der als Jüngling den zweiten Kreuzzug mit- gemacht hatte) tritt als Greis (im April 1189) den Zug von Eegens- burg aus an, zieht durch Ungarn, erzwingt sich den Durchzug durch das griechische Kaiserreich, bleibt don Winter in Adrianopel, setzt (1190) nach Kleinasien über, erobert lconium und zieht nach Cilicien; dort ertrinkt er im Kalykadnus (Selepli). Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führt einen Theil der Pilger (viele kehren um) über Tarsus, Antiochla und Tyrus nach Accon (Ptolemays, St.- Jean d’Acre). Er stirbt während der Belagerung dieser Stadt, welche der frei gewordene König Jjusignan leitet. Richard Löwenherz (Cœur-de-làon), König von England, aber seiner Nationalität und Sprache nach ein Franzose, und Philipp Ii. August, König von Frankreich, fahren zur See, Richard von Marseille, Philipp von Genua aus nach dem heiligen Lande (1190). Betheiligung von Genua, Pisa und Venedig. Nach längerem Aufenthalte in Sicilien und vielen Streitigkeiten kommen die beiden Könige vor

7. Die mittlere und neue Welt - S. 308

1873 - München : Lindauer
308 (Launen) für unabhängig erklären und die freie Schifffahrt im schwarten Meere und durch die Dardanellen gestatten mußte. Daß Rußland 1782 die Krim in Besitz nahm, rief 1787 einen neuen Krieg zwischen Rußland und der Pforte hervor, der erst unter Abdulhamids Nachfolger 1792 durch den Frieden zu ^zassy beendigt wurde (s. S. 292). 8 88. Die Lage der Hürkei von der Hronvesteigung Kelims Iii bis auf die Gegenwart, 1789—1873. Unter Selkm Iii (1789—1807,) einem Sohne Mnstafa's Iii, machten sich drei Statthalter in den Provinzen, Paßwan-Oglu in Widdin, Jussuff in Bagdad und Ali in Ja'nina von der Pforte unabhängig. Als Napoleon 1798 eine Expedition nach Äqypten unternahm, das von der Pforte ziemlich unabhängig^ geworden war, sah Se lim anfangs ruhig zu, erklärte aber am 1. Sept. 1798 an Frankreich den Krieg, trat mit Rußland, England und Neapel in Verbindung und erhielt 1801 Ägypten zuruck. °tm Ocahre 1804 erhoben sich die Serben unter Georg Petro-witsch, genannt Czerny, eroberten 1806 Belgrad und fanden bei Rußland Unterstützung, weshalb gegen dieses Land, und aus Betrieb Napoleons auch au England der Krieg erklärt wurde. (Siue englische Flotte drang durch die Dardanellen und ^erschien 1807 vor Konstantinopel, welches der französische General <L>ebastia n i verteidigte. Die englische Flotte mußte abziehen, die ^ erbt er erhielten einen Waffenstillstand. Selim ward durch die jamtjchcireu, und sein Vetter und Nachfolger Mustafa Iv (1807—1808) durch den Pascha von Rnstschnk, Mustafa Bairakta'r (Bairak-bar == Fahnenträger), enttront. Auf Bairakta^rs Betreiben warb der Bruder Mustafas Iv, Mahmud Ii (1808-1839), als Sultan ausgerufen Da zu Erfurt zwischen Rußland und Frankr eich bezüglich der^Turkei eine Einigung zu Stande kam, so schloß auch England Fneden, drängte aber 1809 den Sultan Mahmud zu einer Kriegserklärung an Ruülaud für das sich die Serbier neuerdings erhoben. Die Russen siegten 1810 bei Rustschuk und brachten diese Stadt 1811 zur Übergabe. Durch den 1812 zu Bukarest geschlossenen ^rieben (f S 292) warb der Pruth als Grenze festgesetzt und den Ser- Mevä8ät'®e^,meb Mi, der 1806 zu großer Gewalt gelaugt und von der Pforte als Statthalter anerkannt worden war, die Mamelukeu-B eis (1811) und verfolgte den Plan, sich auf Kosten des Osmau-nreichs auszubreiten und feine Unabhängigkeit vou der Pforte zu erkämpfen. Von dem ^tmi Mahmud beauftragt, der (von Abdul Wa'hab, gestifteten) Sekte der Wahabi'ten die über Mekka und Mebl'na errungene Herrschaft zu entreißen, verschaffte sich Me'hemed Ali Einfluß auf

8. Geschichte des Mittelalters - S. 294

1872 - Münster : Coppenrath
294 christlichen Glaubens in ihrem eigenen Lande zu bekmpfen. Auch hier wurden im zwlften Jahrhundert zur Bekmpfung der Unglubigen drei verschiedene Ritterorden nach dem Vor-bilde derer in Palstina gegrndet: Der Orden von Calatrava, St. Iago und Alcantara. Der Kampf gegen die Mauren wurde mit abwechselndem Glck gefhrt, je nachdem unter dem einen oder anderen Theile Uneinigkeit und Parteiung entstanden. Im Ganzen behielten die Mauren anfnglich die Oberhand, und Spanien schwang sich unter ihnen zu einer Vlthe empor, die es selbst unter den christlichen Knigen nicht wieder erreicht hat. Als aber mit der Zeit Eifersucht und Neligionsspaltung die maurischeu Fürsten und ihre Völker immer mehr entzweiten, verlie sie auch das frhere Waffenglck, und eine Provinz nach der andern ging an die Christen verloren. Am rhm-lichsten bekmpfte die Mauren der spanische Held Dom Nodrigo Diaz, Graf von Vivar, gewhnlich Cid, d. i. Herr genannt. In der ersten Hlfte des elften Jahrhunderts machte er die arabischen Fürsten von Sevilla und Toledo zinsbar und er-oberte bald auch das schne Valencia wieder. Aus den ein-zelnen wiedereroberten Provinzen wurden eben so viele Knig-reiche gebildet. Die beiden mchtigsten unter denselben waren Kastilien und Aragonien. Mit diesen beiden Knigreichen wurden die brigen kleineren nach und nach vereinigt, und so die Macht der Christen auerordentlich vermehrt. Im Jahre 1220 erkmpften diese bei Tolosa, in dem Gebirge der Sierra Morena, einen groen Sieg der die Mauren, und seit der Zeit ging die Macht derselben mit Riesenschritten ihrem Unter-gange entgegen. In demselben Jahrhundert eroberten die K-nige von Aragonien die arabischen Besitzungen in Murcia, Valencia, Mallorka und Minorka; nach der statischen Vesper kam auch Sicilien an Aragonien. Die Könige von Kastilien brachten auch allmlig an sich Cordova, Sevilla und Cadix, und den Mauren blieb nur noch Granada; aber auch dieses wurde ihnen endlich entrissen. <

9. Geschichte der Neuzeit - S. 214

1883 - Freiburg : Herder
214 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. Mahmud Ii. und Mehemet Ali von gypten fr letzteren Partei, statt sich mit den vier anderen europischen Gromchten zu verstndigen; er machte drohende Anstalten zum Kriege, wagte aber doch keinen Schritt fr Mehemet Ali, und als dieser unerwartet schnell zum Nach-geben gentigt war, fhlte sich auch Frankreich gedemtigt und nahm dem König bel, was Thiers angerichtet hatte. Und doch lie Louis Philipp es den Franzosen nicht ganz an dem so lieben Kriegsruhm fehlen. Als z. B. die mexikanische Negierung fr die Beeintrchtigung franzsischer Kaufleute keine Genugthuung gab, schssen einige franz-fische Kriegsschiffe San Juan d'nlloa zusammen, besetzten Veracruz und erzwangen Genugthuung und Kostenersatz. (1838.) Louis Philipp htte sich gerne auf den Besitz der Stadt Algier und der wichtigen Seepltze an der nordafrikanischen Kste beschrnkt; aber die Franzosen htten es ihm nicht verziehen, denn sie waren der Meinung, das Gebiet des ehemaligen Ranbstaats lasse sich leicht in eine groe und eintrgliche Kolonie verwandeln, ohne da sie bedachten, wie wenig sie sich zu Kolonisten eignen und wie schwer eine fanatische ara-bische Bevlkerung zu bndigen ist. Diese fand in Abdelkader einen ebenso klugen als khnen Anfhrer, der die besten franzsischen Generale zehn Jahre lang beschftigte, bis er endlich durch den Marschall Bugeaud, der der 80 000 Mann verfgte, der die marokkanische Grenze gejagt wurde. Die Marokkaner erhoben nun die Waffen, aber Bugeaud schlug am 14. August 1844 mit 7000 Franzosen und 16 Geschtzen 20 000 Marokkaner am Bache Jsly aus dem Felde, nahm ihr Geschtz und Lager und schreckte sie durch den wetterschnellen Schlag dergestalt, da sie von keiner Fortsetzung des Krieges etwas wissen wollten, und der alte Sultan Mutet, der berhaupt vor einem Angriffe auf die Frau-zosen gewarnt hatte, Frieden schlieen konnte. Abdelkader trieb sich noch lngere Zeit an der Grenze herum, indem er die Stmme der Araber und der im Gebirge hausenden Kabylen gegen die Franzosen aufstachelte, zuletzt geriet er aber auch mit dem Sultan von Marokko in Feindschaft und da er von diesem keine Gro-mut erwarten durfte, ergab er sich im Dezember 1847 dem General am ort eiere auf die Bedingung, da ihm erlaubt wrde, nach Mekka zu gehen, wo er den Rest seines Lebens zubringen wolle. Die franzsische Regierung hielt aber nicht Wort, sondern lie ihn mit seiner Familie nach Frankreich bringen und genau berwachen. (Napoleon Iii. entlie ihn mit einem Jahrgehalt von 100 000 Franken nach der Trkei.) Louis Philipp ward des Triumphes der Abdelkader nicht froh, denn die Zustnde in Frankreich wurden immer bedrohlicher. Sein ltester Sohn, der bei dem Volke und Militr beliebte Herzog von Orleans,

10. Die neuere Zeit - S. 41

1882 - Leipzig : Baedeker
Geographische bersicht von Europa um 1650. . 12. 41 Arabien, 4) zwei Kriege mit Persien, welche mit der Eroberung Georgiens endeten, 5) die Eroberung von Tripolis. Nach solchen Kriegsthaten erstreckte sich Solimans Reich von Algier und dem adriatischen Meere bis jenfeit des Tigris, von den Karpathen, dem Dniestr und der Mudung des Don bis zum sdlichen gypten und Arabien. Nicht minder groß war seine Thtigkeit in den Geschften des Friedens: Ordnung und Sicherheit wurden tu dem weiten Reiche hergestellt, das gnzlich gesunkene Ausehen der Gerichtshfe durch neue Gesetze gehoben, die Kriegszucht verbessert, Kunst und Wissenschaft gefrdert. Solimans Nachfolger zogen sich von der Anfhrung der Heere, von der Leitnng des Staatsgeschfte zurck und wurden bald abhngig von den Janitscharen" (d. h. der neuen Truppe, seit 1363). Da die Sultane zugleich die Annahme europischer Kultur ver-schmhten, geriet das aus allzu ungleichartigen Teilen zusammeuge-setzte Reich in Verfall, der hauptschlich nur durch die Zwietracht der abendlndischen Christenheit aufgehalten wurde. Selim Ii. eroberte noch Cypern (1571) und behielt es ungeachtet der Niederlage bei Lepanto im I. 1571 (f. S. 32). Zweiter Zeitraum. Vom westflischen Frieden bis zur franzsischen Revolution, 16481789. . 12. Geographische bersicht von Europa um die Mitte des 17. Jahrhunderts. 1) Portugal war nach 60jhriger Abhngigkeit von Spanien (15811640) wieder ein selbstndiges Reich geworden. 2) Spanien besa in Europa als Nebenlnder: Neapel und Sizilien, Sardinien, Mailand, Belgien und (bis 1678) die Franche-Comte. 3) Frankreich hatte im westflischen Frieden die Abtretung von Metz, Toul, Verduu, ferner die sterreichischen Besitzungen im Elsa, den Sundgau und die Stadt Breisach erlangt. 4) Grobritannien und Irland bildeten (seit 1603) einen Staat.
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